International
Gesellschaft & Politik

Mutmasslicher Spion Chinas im britischen Parlament aufgeflogen

Mutmasslicher Spion Chinas im britischen Parlament aufgeflogen

10.09.2023, 12:1510.09.2023, 12:15
Mehr «International»

Die britische Polizei hat einen mutmasslichen chinesischen Spion gefasst, der für den wissenschaftlichen Dienst des britischen Parlaments gearbeitet und Zugang zu einflussreichen Politikern hatte. Wie die «Sunday Times» zuerst berichtete, wurde auch ein weiterer Mann im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Scotland Yard bestätigte beide Festnahmen.

Der Zeitung zufolge handelte es sich bei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter um einen Briten, der in China gelebt und gearbeitet hatte. Er soll jahrelang Einfluss auf die britische China-Politik genommen haben.

Die Festnahmen gab es bereits im März in der Grafschaft Oxfordshire und in Edinburgh. Die beiden Männer wurden auf Kaution freigelassen und müssen sich im Oktober wegen Spionagevorwürfen vor Gericht verantworten, wie die Metropolitan Police mitteilte.

Der frühere Tory-Parteichef Ian Duncan Smith, der für seine kritische Haltung gegenüber China bekannt ist, sagte dem Sender Times Radio, das Land sei «tief unterwandert von den Chinesen». Er forderte, die Sicherheitsüberprüfung im Parlament zu verschärfen und die China-Politik der Regierung zu überdenken.

epa05297553 Former Works and Pensions Secretary Iain Duncan Smith delivers a speech on Brexit in central London, Britain, 10 May 2016. Mr Duncan Smith is a key figure in the Brexit debate and supports ...
Ian Duncan Smith zeigt sich gegenüber China seit längerem kritisch.Bild: EPA/EPA

Wie der Regierungssitz Downing Street am Sonntag bestätigte, äusserte Premierminister Rishi Sunak bei einem Treffen mit dem chinesischen Premier Li Qiang am Rande des G20-Gipfels in Indien «seine erheblichen Sorgen über chinesische Einmischung in die parlamentarische Demokratie des Vereinigten Königreichs».

Von chinesischer Seite hiess es lediglich, Li Qiang habe Sunak in Neu Delhi, dazu aufgerufen, Meinungsverschiedenheiten auf geordnete Weise zu regeln, sowie die gegenseitigen Kerninteressen und Hauptanliegen zu respektieren, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Auf die Spionage-Affäre ging der Bericht nicht ein. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
In diesen Ländern gibt es bereits ein TikTok-Verbot
1 / 16
In diesen Ländern gibt es bereits ein TikTok-Verbot
Am 4. April 2023 verbannte Australien die TikTok-App von Regierungsgeräten – mit sofortiger Wirkung. Australien reihte sich damit in die wachsende Liste von Nationen ein, die Sicherheitsbedenken äusserten wegen der in chinesischem Besitz befindlichen Social-Media-Plattform.
quelle: shutterstock / peter galleghan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
China veröffentlicht Aufnahmen des (vermutlich) einzigen Albino-Pandas
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Swen Goldpreis
10.09.2023 12:20registriert April 2019
In der Schweiz sollte man auch ein paar Parlamentarier auf ihre Kontakte nach China und Russland untersuchen. Würde mich mehr als überraschen, wenn gewisse Personen nicht auf der russischen/chinesischen Gehaltsliste stehen.
1187
Melden
Zum Kommentar
avatar
klugundweise
10.09.2023 16:15registriert Februar 2014
„Mutmasslich“ und so ungefährlich dass „auf Kaution frei“.
Und wie ist das mit Julian Assange: seit Jahren in Isolationshaft ohne Gerichtsverfahren!
235
Melden
Zum Kommentar
11
    Keine Swiss-Flüge nach Tel Aviv +++ Netanjahu bestätigt: Gaza-Bevölkerung wird umgesiedelt
    Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.

    (red)

    Zur Story